Es ist Samstagnachmittag. Wir treffen uns im Hallenbad Schluefweg Kloten, wo heute und morgen das 16. Schluefi-Meeting stattfindet. Wir sind fast die ersten im Hallenbad und können deshalb gute Plätze für uns reservieren. Aber an diesem Tag braucht der Schwimmclub Regensdorf nicht sehr viel Platz, wir sind heute nämlich gerade mal drei Schwimmer und etwa fünf Helfer. Mit der Zeit treffen immer mehr Schwimmclubs ein, und wir müs- sen unseren Platz richtig verteidigen. Bald ist es soweit; Heidi muss an die Mannschaftsführersitzung. Sie war schon auf der Hinfahrt ganz nervös, ich glaube, sie ist sogar nervöser als die Schwimmer. Aber das ist nicht so schlimm, denn schliesslich sind wir schon richtige Routiniers, und Heidi geht das erste Mal an so eine Mannschaftsführersitzung.
Unterdessen schwimmen wir uns ein. Es ist ein richtiges «Gedrängele», aber das ist kein Wunder bei so vielen Schwimmern. Auch das Was- ser ist so trübe, dass man kaum drei Meter weit sieht. (Aber ich frage mich lieber nicht, was alles in die- sem Wasser ist, sondern konzentriere mich darauf, ja keinen Schluck davon zu probieren.)
So, endlich beginnt der Wettkampf. Doch für uns heisst es zuerst einmal warten, denn wir müssen erst später schwimmen. Dann hat Anja Keller ihren ersten und letzten Einsatz für heute, 100m Delfin. Alles geht sehr schnell: Sie schwimmt, wir rufen ihr ein «hopp Anja» oder ein «ziäh» zu, und nach einer Zeit von 1:20.26 hat sie schon angeschlagen. Nun beginnt wieder das Warten. Die einen gehen in die Cafeteria, die anderen versuchen sich im Umgang mit einer Stoppuhr, und ich versuche vergeblich meine Mathematikaufgaben zu lösen. Zum Glück haben wir in unserem Club ein Mathegenie namens Andreas Schleiss. Mit seiner Hilfe komme ich mit meinen Aufgaben schnell voran. Nun ja, wenn man eine so tolle Beschäftigung hat wie Hausaufgaben zu lösen, vergeht die Zeit wie im Flug.
Jetzt beginnt endlich mein Einsatz. Es ist eigentlich immer das Gleiche: Das Startkommando ertönt und ich gebe einfach alles, damit ich so schnell wie möglich im Ziel bin. Zwischendurch blitzt es ein paar Mal, und ich weiss genau, dass Herr Keller, unser Fotograf, wieder einmal einen Schnappschuss von mir gemacht hat. Und dann noch einen kräftigen Schlag auf die Matte, welche die Zeit stoppt, und somit ist auch mein Einsatz für diesen Samstag zu Ende. Doch auch ich bleibe natürlich noch im Hallenbad, denn schliesslich darf Roman noch seine 100m Rücken schwimmen. Sonja, seine Mutter, ist schon ganz aufgeregt, und unterstützt ihren Sohn mit lautem Zurufen. Obwohl Roman noch nicht so viel Erfahrung hat, schwimmt er seine 100m einfach «spitzenmässig»! Er kann stolz sein auf sich, denn schliesslich hat er seine neue Bestzeit geschwommen.
Müde verlassen wir das Hallenbad und verabschieden uns. Und schon ist es Sonntag. Ich habe das Gefühl, dass diese Nacht viel zu kurz war. Noch im Halbschlaf betrete ich das Hallenbad Schluefweg. Aber auch kein Wunder, es ist ja schliesslich erst kurz vor 7.30 Uhr! Aber da ich nun schon einmal hier bin, ziehe ich mich rasch um und besetze auch gleich unseren «Stammplatz» . Schon bald darauf treffen die anderen von unserem Club ein. Heute besteht unsere kleine Mannschaft aus fünf Schwimmern.
Diesmal geht unser Routinier Andreas Schleiss an die Mannschaftsführersitzung.
Und wieder sind die Bahnen beim Einschwimmen fast überfüllt, sodass wir richtig um unseren Platz im Wasser kämpfen müssen. Heute hat wieder Anja Keller die Ehre, als erste von unserem Club zu starten. Aber ihre 50m Crawl sind schnell vorbei, so schnell, dass wir gar nicht richtig zum fanen kommen. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass es noch viel zu früh am Morgen ist.
Auch Tamara Feuerstein, Markus Büchi, Nico Rutishauser und ich geben unser Bestes, mit der kräftigen Unterstützung unseres Clubs. Am Mittag sind alle fertig mit schwimmen, und ich glaube, dass sogar alle ihre neue Bestzeit geschwommen sind. Da erfahren wir, dass Anja Keller in 100m Brust sogar das Final erreichte. Aber da das Final erst später ist, entschliessen wir uns, nach Hause zu gehen. Wir schiessen noch schnell ein Gruppenfoto, wünschen Anja Keller viel Erfolg für das Final und trennen uns.
Am Abend erfahre ich, dass Anja sogar Dritte geworden ist, und somit die erste Medaille für den Schwimmclub Regensdorf an einem Schluefi–Meeting geholt hat. Diese zwei Tage waren für alle Schwimmer und Schwimmerinnen von uns eine gute Erfahrung und sicher auch ein persönlicher Erfolg.