Vielleicht haben einige noch nie etwas vom Millionenmeterschwimmen gehört. Deshalb hier vorweg einige Erläuterungen dazu. Beim Millionenmeterschwimmen geht es darum, mit möglichst vielen Schwimmerinnen und Schwimmern möglichst viele (Millionen) Meter zu schwimmen. In der ganzen Schweiz organisieren die Sek- tionen des SLRG (Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft) von Mai bis Oktober viele «Millionenmeterschwimmen» und zählen die Meter und Kilometer, mit dem Ziel, ein möglichst hohes Gesamttotal zu erreichen.
Die Mindestschwimmdistanz ist 1000 Meter. Es handelt sich um keinen Wettkampf, in dem man sich mit anderen misst. Der einzige Gegner ist das eigene Ich. Wer mindestens 1000 Meter schwimmt – frei in Zeit und Stil – kann eine Medaille beziehen. Sie trägt jeweils ein Sujet aus der Baderegeln- Serie der Lebensretter. Jedes Jahr ein Neues.
Teilstrecken, die nicht volle 1000 Meter sind, werden ebenfalls zu den X Millionen geschwommener Meter gezählt. Im Jahr 2003 wurden gesamtschweizerisch 8’639’362 Meter geschwommen. Das sind 1’468’338 Meter weniger als im Jahr 2002. Wie schon vor einem Jahr beschlossen einige SCR-Schwimmer/innen auch dieses Jahr wieder am «Millionenmeter- schwimmen» teilzunehmen. Treffpunkt war der Sonntag 27. Juni, 11 Uhr vor dem Eingang des Schwimmbades Erlen in Dielsdorf.
Voll Tatendrang stürzten sich Andrea Burkhard, Anja Keller, Nico und Anja Rutishauser in die Badekleider und holten danach beim SLRG-Stand für 5 Franken ihr Datenblatt. Die ersten Kilometer wurden draussen im 50 Meter Becken geschwommen. Blaue Lippen und das Gefühl von kaltem Wasser lässt die vier aber bald ins 28 Grad warme Schwimmbecken zügeln. Im nur 25 Meter-Becken herrschte zwar ein leichtes Gedränge, aber das wärmere Wasser war anscheinend – wenn auch ermüdender – viel angenehmer.
Noch vor einem Jahr betrug die Schwimm-Distanz für eine Goldmedaille 7 Kilometer. In Erinnerung an das letzte Jahr, wo allein nur schon der SCR drei Goldmedaillen erschwommen hatte, wurde dieses Jahr die Distanz auf 10 Kilometer erhöht. Der Grund dafür war laut SLRG der teure Ankaufspreis der Goldmedaille von Fr. 20.–.
Dieser Entscheid war für die vier Schwimmer/innen anscheinend ein noch grösserer Ansporn, wollten sie doch am Abend eine goldene Medaille mit nach Hause nehmen. So schwammen sie stundenlang, unterbrochen mit kleinen Verschnaufs- und Verpflegungspausen. Das Wetter sorgte auch für Abwechslung. Zuerst war es mit viel Sonnenschein so richtig heiss. Ein Gewitter mit Platzregen liess die Luft danach feucht und drückend werden. Der Regen war nur von kurzer Dauer, schon bald zeigte sich die Sonne wieder.
Irgendwann – für die Schwimmer endlich – war ein absehbares Ende der Längenzählerei zu sehen. Die letzten 25 Meter wurde traditionsgemäss mit Delfin abgeschlossen. Es folgten anerkennende Gratulationen seitens der Eltern und Trainer, sowie das stolze Einlösen der Medaille.
Auch andere Schwimmer vom SCR haben am Millionenmeterschwimmen teilgenommen und sind einen oder fünf Kilometer geschwommen. Allen herzliche Gratulation für die tolle Leistung!