Am Montag, 21. März besuchte die Lebensrettungsgesellschaft Wehntal (SLRG Wehntal) den Schwimmclub Regensdorf im Hallenbad Leepünt in Dällikon. Die Einladung erfolgte über die Technische Leiterin Robin Fritschi vom Schwimmclub. In einer Jugend + Sport Weiterbildung teilte man ihr mit, dass viele Schwimmerinnen und Schwimmer zwar gut schwimmen können, jedoch im Falle einer Wasserrettung oft hilflos und unüberlegt retten oder gar nicht erst retten, weil sie nicht wissen wie. Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung ertrinken in der Schweiz jedes Jahr durchschnittlich 65 Menschen, und es werden 9000 Badeunfälle registriert. Zudem ist Ertrinken die zweithäufigste Todesursache bei Unfällen von Kindern. Im Durchschnitt ertrinken pro Jahr zwölf Kinder, wovon drei Viertel weniger als fünf Jahre alt sind. Jene, die einen solchen Unfall überleben, leiden meist ihr ganzes Leben lang unter schweren Behinderungen.
So beschloss man vom Verein allen Clubmitgliedern eine kostenlose Weiterbildung in der Lebensrettung anzubieten. Das Interesse war erwartungsgemäss hoch.
Die 6 – 13-Jährigen durften den Anfang machen. Nach der Begrüssung mussten die Kinder zuerst das Hallenbad auf mögliche Gefahren überprüfen. Gleich darauf wurden dann mögliche Schwimmhilfen, welche zur Rettung eines Ertrinkenden eingesetzt werden können, gesucht. Viele wurden gefunden und gleich zur Wasserrettung angewendet. Die Schwimmhilfen sollten möglichst nahe zum Ertrinkenden hingeworfen werden, was nicht immer gelang. Doch mit der Zeit wurden auch die Letzen treffsicher. Dann erfolgte die Lebensrettung an sich. Ein Schwimmer musste im Wasser auf den Rettenden warten. Dieser wiederum musste den Ertrinkenden mit einem Handgriff unter dem Nacken und der anderen Hand an der Stirn rückwärts zum Rand befördern. Dabei fiel vielen Kindern auf, wie anstrengend eine Lebensrettung ist, da man nicht mehr nur sein eigenes Gewicht im Wasser befördern musste, sondern auch dieses vom Partner. Bei der nächsten Aufgabe durfte der Ertrinkende nun wirklich ertrinken und sank auf den Grund des Hallenbadbodens und der Rettende musste mit einem schnellen Tauchzug den Ertrinkenden packen, hinaufziehen und dann – wie in der Vorübung gelernt – an den Beckenrand ziehen. Zum Abschluss mussten die Kinder die rettende Person aus dem Wasser befördern. Mit vereinten Kräften gelangen auch diese Aufgaben. Die jungen Schwimmerinnen und Schwimmer meisterten ihre erste Lebensrettung mit Bravour. Die 9-21-jährigen Schwimmenden mussten zusätzlich die rettende Person aus dem Beckenrand nach oben ziehen und dann in die Seitenlagerung legen. Auch wurde geschaut, wo der Defibrillator (AED) im Hallenbad zu finden ist und dass dieser im Falle eines Herzstillstandes zum Einsatz kommen würde. Auch bei der Fitness-Gruppe (Erwachsenengruppe) war das Interesse gross. Viele der Teilnehmenden hatte vor einigen Jahren bereits einen Nothelfer oder sogar eine Ausbildung in der Lebensrettung genossen und trotzdem waren sie froh, wieder eine Auffrischung zu erhalten.
Der Schwimmclub Regensdorf hofft natürlich nie, dass die Clubmitglieder je in die Situation einer ernsthaften Lebensrettung kommen. Sollte der Ernstfall jedoch irgendwann mal eintreten, dann ist der SCR überzeugt, dass alle seine Vereinsmitglieder nun die Fähigkeit besitzen, eine Person aus dem Wasser zu retten.