Am Samstagmorgen um 7.30 Uhr haben wir 10 Schwimmer und auch alle Helfer uns vor dem Hallenbad Leepünt in Dällikon besammelt. Wir begrüssten uns und luden dann alles Gepäck ein. Bis wir dann um 8 Uhr in Richtung Le Locle losfahren konnten, mussten wir noch auf den etwas verspäteten Mannschaftsführer Andreas Schleiss warten.
Nach einer mehr als zweistündigen Fahrt, auf der alle noch ein Gipfeli bekommen haben, sind wir schliesslich bei einem traumhaften Wetter am Ziel angekommen.
Wir konnten sogleich aus dem Bus aussteigen, um uns unseren Stammplatz zu sichern, welchen wir jedes Jahr belegen. Nachdem alles Gepäck ausgeladen war, begannen wir unsere Zelte aufzustellen. Die Helfer bauten währenddessen das Mannschaftszelt auf. Sobald die Zelte aufgestellt waren und wir uns ein bisschen eingerichtet hatten, setzten wir uns für eine kurze Mannschaftssitzung zusammen. Wir besprachen den gesamten Ablauf für die uns bevorstehenden 24 Stunden. Wer mit wem schwimmen würde und wer wann Pause hat. Andy sagte auch, dass wir nur mitmachen, um erfolgreich zu sein und um als Team ins Ziel zu kommen!
Nachdem diese kleine Sitzung abgeschlossen war, beschlossen wir Schwimmer uns das Schwimmbad anzuschauen, um uns auch von der Wassertemperatur zu überzeugen, die recht angenehm war. Zusätzlich kam auch schon ein wenig Nervosität, aber auch Vorfreude auf!
Nun ging es bereits mit grossen Schritten auf den Start zu und wir wurden zunehmend nervöser. Nach dem Mittagessen mussten wir uns auch schon beim Bad einfinden, wo alle Mannschaften begrüsst und einzeln vorgestellt wurden. Dann wärmten wir uns auf und bereiteten uns auf den Start vor.
Punkt 15 Uhr starteten die ersten Schwimmer, welche nach 100m bereits ausgewechselt wurden. Die erste halbe Stunde wurde von allen Mannschaften Staffel geschwommen. Um 15.30 Uhr begann dann jeweils der erste Schwimmer damit, 20 Minuten zu schwimmen, bevor er wieder ausgewechselt wurde. Diesen Turnus behielten wir den ganzen Nachmittag bei, bis um 22 Uhr. Während den Pausen unterhielten wir uns, assen Spaghetti, Farmer, Suppe, Brot oder ähnliche Energiespender und «sünneleten» vor dem Zelt.
Die ganze Nervosität war nun verflogen und wir mussten nur darauf schauen, dass wir unseren Start nicht verpassen. Um 22 Uhr begannen wir nun mit einem Halbstunden-Turnus, da Céline und Isabelle als Erste die «Schlafpause» hatten. Jetzt wurde es langsam anstrengend, weil wir doch schon einige Stunden geschwommen waren und es lang- sam kalt und ungemütlich wurde.
Nun waren die warmen Wolldecken und Bettflaschen sehr gefragt, welche wir fleissig untereinander austauschten. Die warmen Mahlzeiten wurden jetzt auch immer wichtiger und zeitweise wurden Spaghetti im Akkord gekocht. Um 23.30 Uhr hatten Melanie und Helene ihre grosse Pause verdient. Ab jetzt hatten die drei übrigbleibenden Schwimmer pro Mannschaft nur noch eine Stunde Pause zwischen ihren Schwimmeinsätzen. Nachdem Céline und Isabelle um 01 Uhr wieder aufgestanden waren, um weiter zu schwimmen, durften Vincent und Nico sich im Zelt ausruhen gehen.
Immernoch waren wir nur zu dritt pro Team, da die anderen zwei Mitglieder jeweils Schlafpause hatten. Nachdem Helene und Melanie wieder wach waren, bekamen noch Anja R. und Laura ihre Pause. Jetzt in der Nacht war es teilweise sehr ungemütlich und mancher in unserem Team bereute es ein bisschen, dass er sich dafür entschieden hat, am 24 Stunden Schwimmen teilzunehmen. Wir wünschten uns alle unser warmes Bett, da es nicht sehr gemütlich und ruhig war im Zelt. Nicht alle konnten in dieser Nacht schlafen. Vielleicht vor Aufregung.
Es kostete uns grosse Überwindung immer wieder aus dem Trainer zu schlüpfen und ins Wasser zu steigen, egal welche Uhrzeit es war. Als Schutz und Isolation vor der Kälte schmierten wir uns vor jedem Schwimmabschnitt Arme, Beine und Rücken gegenseitig mit Melk- fett ein.
Um 06 Uhr morgens hatten als letzte auch Anja K. und Fabian ihre wohlverdiente Erholungspause verdient, welche sie wahrscheinlich am nötigsten hatten, da sie schon am längsten ohne Schlaf durchhalten mussten. Kurze Zeit später waren wir auch wieder zu viert beim Schwimmen, da die meisten ihre Pause fertig hatten. Langsam wurde es wieder angenehmer und wir konnten die ersten Sonnenstrahlen über den Bäumen schon fast nicht mehr erwarten. Bald würden wir das Melkfett nicht mehr brauchen!
Bald gab es Frühstück und wir freuten uns, dass wir die Nacht überstanden hatten und es nun wieder warm werden würde. Ab 11 Uhr morgens schwammen wir wieder im Halbstunden-Turnus weiter, da auch Anja K. und Fabian ihre Pause beendet hatten. Die letzten Stunden waren nicht mehr so hart, alle spürten, dass es aufs Ende zuging und wir unser Ziel bald erreicht hatten. Würden wir dieses Jahr die 80 km-Marke brechen?
Am Nachmittag bekamen wir noch einigen Besuch, der uns dabei zusehen wollte, wie wir gemeinsam das Ziel erreichen! Zum Schluss sollte noch jedes Mitglied der Gruppe einmal nur 18 Minuten schwimmen, damit es mit der Zeit aufgehen würde. Um 14.40 Uhr gab es einen Schuss, damit wir wussten, dass ab jetzt noch einmal 100 m-Staffel geschwommen werden würde. Um 14.58 knallte noch einmal ein Schuss. Nun sprangen noch ein letztes Mal alle Schwimmer ins Becken, um gemeinsam die letzten 100 Meter zu schwimmen, die wir traditionsgemäss Delfin schwimmen.
Am Ziel angekommen, knallten auch schon die Champagnerkorken! Wir hatten es geschafft, als Team ins Ziel zu kommen! Jetzt merkten wir auch schon richtig, wie müde und erschöpft wir waren.
Nachdem wir ein bisschen gefeiert hatten und die ganze Zeltstadt wieder abgebaut und eingepackt war, fand noch die Rangverkündigung statt. Wir bekamen ein kleines Geschenk und eine Medaille, die wir natürlich stolz entgegengenommen haben. Bald nach der Rangverkündigung haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Nach einem kurzen Besuch bei McDonalds fuhren wir auf dem direkten Weg zurück nach Dällikon. Wir waren alle total müde und die einen von uns schliefen bereits im Bus ein bisschen. Kaum konnten wir es erwarten, wenn wir endlich zu Hause sein würden.